Donnerstag, 2. Dezember 2010

Rezension: Qwirkle - Scrabble für Analphabeten

Susan McKinkley Ross Qwirkle für 2 bis 4 Personen, Schmidt Spiele 2010

Thema
Was soll man schreiben, wenn ein Spiel abstrakt ist? Ausnahmsweise fällt es mir leicht: QWIRKLE ist SCRABBLE für Analphabeten.

Optik
Passt nicht mehr rein!
Dicke, schwarze, hölzerne Quadrate mit 6 verschiedenen Mustern in sechs verschiedenen Farben sehen gut aus. Rot und Orange lassen sich bei Kunstlicht schlecht unterscheiden, wenn die Steine aufrecht vor einem stehen. Die Schachtel ist riesig, trotzdem muss man die Einlage entfernen, wenn man den Beutel mit den wild durcheinander gemischten Steinen darin unterbringen will. Ansonsten müsste man die Steine passgenau einpuzzeln, das zu tun wäre ganz schön blödsinnig.

Mechanik
Sechs Steine stehen vor einem, die muss man günstig anlegen. Reihen werden nach zwei Vorgaben gebildet: Entweder haben alle Steine dieselbe Farbe, aber unterschiedliche Muster oder dasselbe Muster, aber unterschiedliche Farbe. Und natürlich müssen diese Vorgaben auch erfüllt sein, wenn sich verschiedene Reihen berühren. Also passen maximal auch nur sechs Steine in eine Reihe, das ist dann ein QWIRKLE – der doppelt bepunktet wird. So eine Sechserreihe bringt satt sechs eben 12 Punkte ein. Wunderbar, wenn man Vorlagen abstauben kann und einen QWIRKLE komplettieren kann. Kann man aber natürlich nie! Außerdem darf man sowieso nur an einer Reihe anlegen, aber dafür auch an beiden Enden. Da ist man schon mit weniger Punkten glücklich.

Fazit
QWIRKLE ist ein „Man-sieht-es-oder-man-sieht-es-nicht-Spiel“ par excellence, so wie ich sie mag, vielleicht allerdings ein bisschen zu einfach und deshalb nicht ganz so genial. Ich bin ja schließlich auch kein Analphabet. Lesen kann ich gut, aber ich hätte mir natürlich eine größer geschriebene Regel gewünscht. Das Regelheft ist im Vergleich zur Schachtel geradezu winzig, die Schrift noch winziger.

Ranking
Demnächst noch ein Titel mehr?
Platz 1 bleibt belegt, aber danach greife ich sofort zu QWIRKLE … oder zu WU HSING … oder zu DOMINGO, eher weniger zu QUARTO alias NACH DEM REGEN. Es gibt sicher noch ein paar mehr Spiele, denen QWIRKLE eine lange Nase drehen kann. Außerdem hat es QWIRKLE bei uns schon zum Verb gebracht: „Lass uns eine Runde qwirkeln.“ Gerne doch! Da muss QWIRKLE wohl besser als gut sein. Ich qwirkel demnächst auch im Urlaub, dann man muss ja nur den Beutel mit den Steinen mitnehmen. Die Schachtel ist sowieso überflüssig und die Regeln knapp genug als dass man sie vergessen könnte. Obwohl man die Regel wirklich ganz genau lesen muss.

1 Kommentar:

  1. Hätte ich "QWIRKLE" ohne Kontext gehört, hätte ich nicht gedacht, dass es sich um ein Scrabble-ähnliches Spiel handelt. Aber jetzt da ich es weiß, passt der Name doch recht gut. Ich kenne meines Wissens nach keinen Analphabeten oder Analphabetin, aber ich werde es trotzdem auch testen. Sieht nach einer netten Abwechslung aus! Vielleicht könnte man es auch mit Kindern spielen, die noch nicht (alle) Buchstaben kennen...

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