Samstag, 30. April 2011

Das Ende … allen Grauens

Wenn man es wohlwollend sieht, dann assoziiert man mit Grau eine gewisse Weisheit und nicht gerade maus- oder feldgrau. Aber steht der neue graue Pöppel der Jury wirklich dafür? Muss man sich gar nicht die grauen Haare raufen, dass ausgerechnet Grau die neue Farbe für das neue „Kennerspiel des Jahres“ sein soll? Richtige Kenner fahren schließlich auch richtige Autos, am liebsten natürlich graue, anthrazitgraue, dunkelgraue, silbergraue … Opel oder Ford. Damit fällt der echte Kenner immer und überall auf.
Oder sieht die Jury in die Zukunft, in der alle Spieler graue Haare haben? Nimmt sie in ihrer Weisheit die alternde Szene vorweg? „Kennerspiele“ spiele ich in meinen Spielekreisen nur mit Erwachsenen, neuerdings oft mit grauhaarigen. Die kennen natürlich auch noch die ersten echten Spiele von Kenner Parker Tonka. Und jeder Student, so er denn mit Brettern und Karten spielt und auch dabei bleibt, wird grauhaarig enden. So gesehen ist der graue Pöppel eine sehr weitsichtige Entscheidung.
Und draußen, vor den Regalen, was denkt der gemeine Kunde? Oder eine Kaufhausverkäuferin? Grauer Pöppel = Seniorenspiel. Kenner hin oder her. Als Verleger würde ich mich hüten, auf Grau zu setzen, der Zugkraft der grauen Jury zu trauen. Kenner kennen meine Spiele sowieso schon. Ich bin echt gespannt, welcher Verlag sich tatsächlich an den grauen Pöppel trauen wird. Und ob sich draußen - nicht in der Szene - das „Kennerspiel“ durchsetzen oder ob der Jury darüber nicht doch graue Haare wachsen werden.

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