Donnerstag, 16. Februar 2012

+ Der Hobbit von Kosmos

J.R.R. Tolkien und Reiner Knizia: DER HOBBIT für 2 bis 5 Personen bei Kosmos 2011, Grafik von John Howe

Auch bei diesem Hobbit-Spiel ist es unvermeidlich: Der Weg führt vom Auenland dem Drachen Smaug entgegen. Dass nicht nur wir Spieler dem Drachen entgegen ziehen, sondern auch der Drache uns, ist der Dramaturgie und dem Spielende geschuldet. Sobald Smaug 10 Felder zurückgelegt hat und Seestadt erreicht, ist es aus ... In der Grundversion steht dann ein Gewinner fest. Wer hat unterwegs die meisten Edelsteine eingesammelt?
Auf dem Weg sammeln wir Mut, Klugheit, Stärke und Nahrung ein. Was ist am besten? In der zweiten Partie sind wir schlauer: Nahrung natürlich … und Mut, Stärke, auch Klugheit. Es wäre kein Knizia-Spiel, wäre nicht alles – jedes zu seiner Zeit - irgendwie wichtig. Umso mehr davon, desto besser, zählt doch alles zum Würfelwurf dazu, wann immer ein Abenteuer zu bestehen ist. Und Abenteuer gilt es zwangsläufig zu bestehen, denn nur dann gibt es Edelsteine. Andernfalls verliert man wieder etwas, und Smaug zieht Schrittchen für Schrittchen in Richtung Seestadt, bereitet dem Spiel und unserer Abenteuerlust ein jähes Ende.



Ersteinschätzung: In der ersten Partie sind wir gerade mal bis zum zweiten Abenteuerfeld gekommen, schon war das Spiel aus. Der führende Spieler ist natürlich an einem frühen Ende interessiert. Bewegt sich Smaug, hat er allen Grund zu grinsen.
Auf den Abenteuerfeldern tritt der mutigste Spieler der Gefahr als Erster entgegen, aber wirklich nur für das erste Abenteuer. Was wir überlesen haben: Nach dem ersten heil überstandenen Abenteuer geht es solange reihum weiter, bis nicht alle ob eines Abenteuers scheitern oder passen. Erst mit dem nächsten Abenteuer kommt wieder der Mutigste zum Zug. Nur so läuft es rund. Wenn immer der mutigste Spieler beginnt, schaut der Spieler rechts vom ihm ganz tief in die Röhre, kommt er kaum dazu, ein Abenteuer anzutreten.
… aber Nahrung ist überhaupt das Allerwichtigste … und unterwegs den Ring einzusammeln … überhaupt entscheidet die richtige Zwergenkarte, wer was bekommt oder sogar wieder abgibt. Jeder wählt eine Zwergenkarte, alle decken gleichzeitig auf, die höchste oder niedrigste Karte beginnt. Dieser Zwergenmotor funktioniert gut, sorgt für Lacher und Schadenfreude.
Gewinner: Wenn Tom mitspielt, gewinnt Tom, sogar beide Partien, wenn auch knapp. Aber so ganz richtig haben wir es ja auch nicht gespielt. Nur auf Mut und Nahrung zu setzen ist nicht alles. Immerhin haben wir es schon in unserer zweiten Partie bis nach Seestadt geschafft, bevor Smaug dort aufkreuzen konnte. Ja, wir haben DER HOBBIT tatsächlich gleich zwei Mal gespielt, weil uns DER HOBBIT so gut unterhalten hat. Wir hatten einfach Spaß daran, das Spiel … die Geschichte zu erleben, auch wenn das Spiel nicht viel Tiefgang hat.
Mittelmäßigkeit: Durchaus vorhanden, wenn das Thema nicht wäre. Immerhin nimmt uns das Spiel auf charmante Art gefangen. Es verlangt uns außer Karten- und Würfelglück nicht viel mehr ab, als Bilbos Geschichte nachzuerleben.
Wegen des Themas bekommt es statt „geht“ ein „geht gut.“

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