Donnerstag, 16. Januar 2014

Verfünft aus der Süddeutsche Zeitung Edition (Teil 3 von 4)

Thema: Wir puzzeln uns ein Kreuzworträtsel.
Optik: Ich würde sagen: Blau! Ansonsten schlicht, sehr schlicht sogar. Alles aus Pappe: Spielfeld mit Kramerleiste und winzigem Punktezähler, dafür viele Buchstaben, 40 in weiß, drei Mal mehr in blau.
Mechanik: Reihum nimmt jeder nach Wahl einen weißen Buchstaben. Viele Vokale, weniger Konsonanten und nur 1x ein X, Y und Z. Sie ahnen, was Sache ist. Die Buchstaben sind in etwa so häufig auf die weißen Plättchen verteilt, wie sie in der deutschen Sprache vorkommen. Das ist wichtig zu wissen, denn das ist die einzige Änderung zu einem Papier-und-Bleistift-Spiel, das ich schon vor 20 Jahren gespielt habe.
Ralf E. Kahlert hatte es in irgendeinem Spielebuch ausgegraben, glaube ich. Damals machten wir uns ebenfalls ein 5x5 Raster, so wie jetzt die kleinen Spielbretter aussehen. Das ging dann mit freier Buchstabenwahl reihum solange voran, bis die 25 Felder gefüllt waren. Wo platziert man welchen Buchstaben, damit senkrecht und waagerecht möglichst Wörter mit 5 Buchstaben ineinander passen, das perfekte Kreuzwortgebilde entsteht. Dr. Knizias VERFÜNFT! spielt sich genauso. Vielleicht war ja schon das Papier-und-Bleistift-Spiel von ihm.
Freie Buchstabenwahl macht es natürlich einfacher, denn man ist nicht auf die Verfügbarkeit bestimmter weißer Buchstabenplättchen angewiesen. Bei VERFÜNFT! sind dann doch nach und nach notwendige Buchstaben vergriffen. Fand ich ärgerlich, so eingeschränkt zu sein, ist aber auch eine gewisse Herausforderung.
Und wer hat am Ende die meisten Wörter in den fünf Reihen und Spalten gefunden? Natürlich sollte man die Konkurrenz im Auge behalten. Auf welche Wörter sind die aus? Welche Buchstaben werden die dafür wählen? Welche brauche ich dann nicht zu nehmen? Und probieren Sie ruhig aus, sofort das Y oder X zu wählen, wenn Sie Startspieler sind. Dann schauen die anderen blöd aus der Wäsche, vorausgesetzt Sie haben dafür zwei Fünf-Buchstaben-Wörter parat. Xylophon geht ja leider nicht, weil zu lang.
Fazit: Tja, das ist ja wirklich ein ganz alter Hut mit einer neuen Feder. Ob's dieser eine, eher schlichte neue Schmuck bringt?! Dem Herrn Dr. Knizia sicherlich ein paar Mäuse in die Kasse, mir aber mit dem Wissen um das Papier-und-Bleistift-Spiel eher gar nix.
Ranking: Unter den drei Spielen des Dr. Reiner Knizia bei der SZ das überflüssigste, aber auch das mit dem meisten Material fürs Geld. Und wer's noch mehr sophisticated mag, greift besser zu ... 


Zuerst veröffentlicht in Fairplay 105.
Zuerst veröffentlicht in der Fairplay

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