Donnerstag, 19. November 2015

Rezension: Cornwall von Schmidt Spiele

Johannes Schmidbauer-König: CORNWALL für 2-4 Spieler mit Grafik von Irene Brestel und Anne Pätzke bei Schmidt Spiele 2015

Thema: Cornwall steht ja für was: Steile Küsten • sandige Strände • grüne Wiesen • schöne Gärten • malerische Dörfer • dichte Hecken • weite Moore. Stattdessen lautet der Untertitel: „Dunkle Moore • Grüne Wiesen • Dichte Wälder.“ Wir aber legen neben den Wiesen was ganz anderes aus: Wasserpfützen, graue Favelas, Puderzuckerhügel, roten Buchenwald.

Optik: Was jetzt kommt, ist zwangsläufig die Abwertung. Die Grafik finde ich sehr, sehr bescheiden. So bescheiden wie die thematische Einkleidung. Das schöne CORNWALL wird sinnlos verschwendet.

Mechanik: Wenigstens die Form der Plättchen ist interessant. Drei Sechsecke bilden ein Plättchen des Verbundpflasters. Mittels kleiner „Widerhaken“ fügen sich die Plättchen gut ineinander. Also ein Plättchen ziehen, passend anlegen und möglicherweise ein oder mehrere Männchen darauf abstellen. Wichtig: Am besten so anlegen, dass zwei verschiedene Landschaftstypen erweitert werden, denn dafür gibt’s eine Münze aus der Kasse.


Geld ist per se wichtig, denn ohne Geld ist jeder inflexibel. Nur die erste Figur auf einem Landschaftsteil darf gratis eingesetzt werden. Jede weitere bereits im selben Gebiet stehende Figur kostet eine Münze. Und da es um Mehrheiten in den Gebieten geht, ist neben der Frage der Kosten der Körperumfang bzw. die Länge der Figuren wichtig. Der dicke Große zählt für drei, der lange Dünne für zwei und nur die normalen CARCASSONNE-Meeple für sich allein. Wie wäre es doch schön, wenn die Figuren gedrechselt wären und gar keine Ähnlichkeit mit den Meeple hätten. Dann müsste ich nicht sofort an CARCASSONNE denken.

Ach ja, wird ein Feld gewertet, weil es komplett eingeschlossen oder auf einem Plättchen ein ziemlich feudales „Cottage“ zu sehen ist, kommen die Figuren zwar zurück, drehen aber erst noch Ehrenrunden im Pub. Da muss man sie gegen eine Münze auslösen, egal wie viele dort auf Erlösung warten.


Fazit: Ja Mensch! Was bin ich enttäuscht. Mit dieser bescheidenen Optik ist das Thema total verschenkt. Mir verleidet das Aussehen sogar das Spiel. Das ist an sich gar nicht so übel, hätte es nur … eine bessere thematische und redaktionelle Umsetzung erhalten. Und bitte: Die „Cottages“ sehen wirklich eher nach Manor House aus. Und der Typ vom Cover, der bis zu den Knien im Schlamm versunken ist, scheint sich auch zu schämen. Selten, dass mir die Optik so den Spaß verhagelt.


Im Übrigen ist nur die Seite echt, in der das Logo auf den Bildern zum Logo oben auf der Seite passt. Alle anderen Seiten haben sämtlichen Inhalt von meiner Seite gestohlen.

3 Kommentare:

  1. Ach, komm. Gib doch zu, dass du noch nie in Cornwall warst, aber der größte Rosamunde-Pilcher-Fan der Welt bist!
    Zum Spiel: Die Grafik stört mich gar nicht, war aber auch noch nie in der Ecke unterwegs und gucke kein ZDF... Auch das Spiel finde ich mehr als solide, kann man nicht viel mit falsch machen, auch wenn's an Carcassonne, Cacao und Isle of Skye und einige Knizias mit Sicherheit nicht herankommt.
    Die bessere Hälfte fand's erstaunlicherweise sogar richtig gut, die hat mich aber auch überrundet.

    AntwortenLöschen
  2. Der Typ auf dem Cover ist nicht im Schlamm versunken. Er steht nur nicht auf dem Hügel!

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für Ihren Kommentar.

Nur noch einen (kurzen, längeren, langen) Augenblick, dann schalte ich Ihren Kommentar (bestimmt, vielleicht, nie) frei.

Gänzlich anonyme Kommentare veröffentliche ich nicht.