Montag, 7. Februar 2011

Rezension: 7 Wonders

Antoine Bauza: 7 Wonders für 3 bis 7 Personen, Asmodee / Repos 2010

Thema
Die sieben Weltwunder stehen eigentlich gar nicht im Vordergrund, sie müssen nicht vollendet werden. Kein Bau- sondern ein Kartenspiel.

Optik
Ein Bild sagt mehr als 1000 Wörter, und jede Karte zeigt ein anderes Bild, dazu noch einige Symbole, Namen … So wie bei MAGIC oder DOMINION. Der schwarze Kartenrand leidet bei häufigem Spielen, denn in jedem Durchgang müssen die Karten vom Tisch geklaubt werden. Das geht am besten mit spitzen Fingernägeln, was die Karten wieder leiden lässt.

Mechanik
Es wird geschupft, d.h. die Karten wandern von Hand zu Hand, immer mit einem Zwischenstopp auf dem Tisch. Eine behält man, die anderen gibt man weiter, in der 1. und 3. nach links, in der 2. Epoche nach rechts. Jeder bekommt Einblick in fast alle Karten, sieht was die Nachbarn sammeln, wird sich aber anfangs sicher nur auf die eigenen Karten konzentrieren, auf die, die man behält und dann ausspielt. Um diese Karte auszuspielen braucht man eigene oder Rohstoffe von den beiden Nachbarn, die gibt’s nur gegen Bezahlung. Man optimiert das eigene „Königreich“, sammelt Rohstoffe, Siegpunkte und Militär.
Nach jeder Epoche gibt es Konflikte mit dem rechten und linken Nachbarn, die nur mit Militär geklärt werden können. Man sollte Stärke zeigen, wenn es der Nachbar auch tut. Es geht bei aller unschönen Aufrüstung auch um Siegpunkte. Umso mehr für den Sieger, je später die Epoche. Nur die Minuspunkte bleiben gleich, immer einen für den Verlierer. Aber das ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, Siegpunkte zu generieren. Man kann auch als Schwächling gewinnen.

Fazit
Die unstrukturierte Regel zu lesen und zu verstehen ist die größte Hürde, sollte aber schnell genommen sein. Der Rhythmus von 7 WONDERS ist absolut eingängig, man kommt schnell ins Spiel, ist ebenso schnell fasziniert. Es packt einen. Welche Karten passen prima zueinander? Welche Karten sollte man nicht an den Nachbarn weitergeben? Diese Fragen klären sich nicht in der ersten Runde, aber man hat Spaß, ihnen auf den Grund zu gehen, das optimale eigene „Königreich“ zu errichten. Eine Partie ist allerdings sehr schnell beendet, egal ob zu dritt oder siebt, da darf man sich auf gar keinen Fall verzetteln. Zu viele Rohstoffkarten anzuhäufen ist da gar nicht nötig, wirklich nicht.

Ranking
7 WONDERS hat Potenzial, länger am Markt zu bleiben, es ist schließlich ein herausragendes Spiel. Das haben auch die Fairplay-SpieleScouts während der Internationalen Spieletage in Essen bestätigt. Ich sehe schon die nächsten Erweiterungen (LEADERS wurde in Nürnberg als Handmuster gezeigt), und auch den Sieg beim „a la carte Preis“ der Fairplay. 7 WONDERS wird gut laufen, vielleicht sogar bei der Jury, ganz bestimmt bei den Vielspielern.

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