Freitag, 22. Juli 2011

Rezension: Turi-Tour

Alessandro Zucchini: TURI-TOUR für 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren, Selecta 2009

Die „kleine“ Jury glaubt natürlich an das Gute … im Kind. Sonst wäre TURI-TOUR niemals auf der Auswahlliste 2009/2010 gelandet. Das Spiel verführt nämlich zum Mogeln. Unter der blinden Brille lässt sich nämlich prima durchlinsen, wenn man will! Und Kinder wollen öfter, als man sich als Erwachsener eingestehen will. „Tut man nicht“, gilt nur unter Profi-Spielern. Kinder sind da irgendwie anders.

Wer will, kann also „sehen“, wohin Pferd, Schaf oder … in Urlaub fährt. Ohne zu „sehen“ müsste man es blind ertasten. Ganz vorsichtig, dass man dabei nur ja kein anderes Tierchen umwirft. Blind bekommt man eine Holzfigur in die Hand, muss sie tastend erkennen und sie dann je nach Auftragskarte entweder im passenden Land auf dem Plan platzieren, die Anzahl der urlaubenden Tiere benennen … oder den Bauern zu den Tieren nach Mallorca stellen. Auf Mallorca urlauben nämlich wie im richtigen Leben immer die meisten Tiere.

Wer nicht mogelt, nicht spickt, verfährt anders, aber auf Nummer sicher. Mit dem Zeigefinger vorsichtig tastend an einer der vier Nahtstellen des geviertelten runden Spielfelds entlang fahren und dann die Vertiefung mit dem Chip suchen, das den Urlaubsort der Tierart vorgibt. Dass kann etwas dauern, aber es funktioniert, wenn man sich die Position der Länder zueinander einprägt. Und das funktioniert auch dann noch, wenn der Spielplan gedreht wird. Nur leider zieht sich TURI-TOUR dann doch, das Tasten entlang der Rillen kontert das ganze Spiel aus. Und denken Sie jetzt ja nicht, ich hätte mir diese Strategie überlegt. Unterschätzen Sie die Kinder nicht, die sind gut, und bei TURI-TOUR sogar besser als die Jury. Sollten die blauen Juroren nicht bald Kinder als Beiräte engagieren? Mir haben die Kinder jedenfalls unmissverständlich deutlich gemacht, was von TURI-TOUR zu halten ist.

Zuerst veröffentlicht in der Fairplay

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