Dienstag, 30. April 2013

Das Ende aller Urheberschaft?

Und ich dachte, dass zwischen Autor und Verlag kein Blatt mehr passt, arbeiten doch beide schon sehr lange zum gegenseitigen Vorteil. Kein Spiel ohne Autor, kein Verlag ohne Spiel … von einigen großen Spielwarenkonzernen mal abgesehen. Warum also der Konflikt um die Urheberschaft der Autoren? Zurzeit werden deswegen Gräben aufgerissen, wo ich schon jahrelang keine mehr vermutet hätte. Warum streiten sich die Spielautorenzunft und die Fachgruppe Spiel? Wer hat bei diesem Konflikt eigentlich recht, steht moralisch besser da?

Ist die Frage überhaupt noch relevant? In einschlägigen Medien wird bereits heftig diskutiert ... Die Kombattanten liegen längst in den Schützengräben, um sie herum sammeln sie ihre Truppen. Zum Glück gibt's noch sachliche Darstellungen. In der aktuellen Situation aufgerissene Gräben wieder zuzuschütten, wird wohl schwierig. Wem nützt eigentlich so ein überflüssiger Konflikt? Wer hat Interesse daran? Und wer trägt unter diesem Deckmantel vielleicht sogar nur seinen persönlichen Konflikt aus?

Im Berufsleben stößt man leider auch oft auf solche Kombattanten, die aus gekränkter Eitelkeit, aus Machtgehabe oder manchmal aus reiner Obstruktion Konflikte schüren, die keinem dienen. Manchmal entstehen Konflikte einfach dadurch, dass ein Alphatier seine Truppen fester an sich binden will, denn wie heißt es so schön: Wer Politik machen will, braucht einen Feind! Und es soll sogar Menschen geben, die aus solchen aufgezwungenen Konflikten ihre Lebensenergie ziehen. Kennen Sie nicht? Haben Sie etwa nicht irgendwo in der weiteren Nachbarschaft solche Typen?

Mich erinnert dieser Konflikt an die Parabel vom Magen und den Gliedern: „Danach hätten die Glieder des Körpers ihre Tätigkeit eingestellt, um nicht immer nur dem faulen Magen dienen zu müssen. Dadurch hätten sie sich aber selbst geschwächt und so eingesehen, dass in einem gegliederten Ganzen wie dem Körper oder eben dem Staat jeder Teil eine für das Ganze sinnvolle Funktion ausübt.“