Donnerstag, 13. Juni 2013

+ Brügge von Hans im Glück

Stefan Feld: BRÜGGE für 2 – 4 Personen mit Illustrationen von Michael Menzel bei Hans im Glück 2013, Vertrieb durch Schmidt-Spiele

Liegt BRÜGGE nicht ganz nah neben TROYES? Optisch auf keinen Fall, da trennen die beiden Spiele Welten. Auch was die Regeln angeht, BRÜGGE ist gefälliger. In BRÜGGE wollen wir was werden, selbst dann, wenn die Stadt unser Fortkommen doch arg behindern kann. Der Bürgermeister ist da konsequent, wirft uns einige Knüppel zwischen die Beine. Dabei sind die Bedrohungen fast noch berechenbar. Zeigen die Würfel fünf oder sechs Augen, wandert 1/3-Kreissegment an jeden Spieler. Ist der Kreis dann geschlossen, wird’s auf die eine oder andere Weise unangenehm. Brüggemeister Feld sorgt für Verluste.
Auf eine andere Art unangenehm wird’s, wenn gerade auf keinem der beiden Stapel eine Karte in der richtigen Farbe liegt. Das ist mitunter arg schlimm. Ich frage mich nur, warum Feld immer wieder zum Bürgermeister diverser Städte erkoren wird.
Ersteinschätzung: Auch wenn man sich so manches Mal ausgebremst vorkommt, so sorgt doch das Kartenglück oder -pech für eine gewisse entspannte Haltung. Man kann ja so allerhand mit seinen fünf Karten planen, aber niemand hat das Spiel komplett in seiner Hand. Jeder nimmt, was er kriegen kann und versucht das Beste daraus zu machen. Also, was soll's?! Bloß keinen Ärger über den vermeintlich so fiesen Bürgermeister.
BRÜGGE zu erkunden ist spannend, zumal man immer wieder auf andere Einwohner trifft. Jeder hat davon so seine Eigenarten, die sich mitunter sehr gewinnbringend kombinieren lassen. Und manchmal reicht es eben nur dazu, dass sie im Kanalbau landen. Was ja nicht das Schlechteste sein muss. Soll ich BRÜGGE nochmal besuchen? Was für eine Frage, klar … In jedem Winkel der Stadt kann ich wieder neue Facetten entdecken. Und manche Facette wird sich bestimmt erst im zweiten Anlauf zu erkennen geben. Will sagen: Manchmal muss man darüber schon etwas nachdenken.
Gewinner: Es läuft für mich, habe eine Geldmaschine, viele Handwerker und den zugehörigen Meister. Alles gut soweit, nur für Tom läuft es noch besser. Zu Beginn hat er zwar immer was zu jammern, aber er verschafft sich mehr und mehr Karten und Aktionsmöglichkeiten, baut wie verrückt Häuser und gewinnt am Ende doch noch mit 54 zu 49/38/36 Punkten. Was zeigt mir das: Ich habe längst noch nicht alle Ecken von BRÜGGE ausgeleuchtet. Und wer verliert, braucht sich nicht zu grämen, irgendwie ist bei BRÜGGE nicht der Sieg das Ziel. Dafür ist man oft genug dem Kartenglück ausgeliefert … was natürlich eine schöne Entschuldigung für meinen zweiten Platz ist.

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